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Kretische Ernährung

Auf der Suche nach einem Ausweg aus der Ernährungssackgasse der letzten Jahre bot sich die kretische Ernährung als Lösung an, da die meisten Untersuchungen ergeben hatten, dass sie das repräsentativste und gesündeste Beispiel der mediterranen Ernährung darstellt.

Die kretische Erde bringt zahlreiche Gemüsesorten, Wildgemüse, Hülsenfrüchte und Obst hervor. Die Kreter verwenden bei ihren Speisen Kräuter und Pflanzen aus den Bergen ihrer Insel, wie beispielsweise Thymian und Basilikum, und ein häufiger Begleiter bei Tisch sind Weine aus den einheimischen Weinbergen und traditionelles Sauerteigbrot.

Das Olivenöl ist für die Kreter wie für alle Mittelmeervölker der wichtigste Fettspender. Es ist die Basis der kretischen und griechischen Küche und wird bei den meisten Gerichten verwendet, wobei es Butter und andere Ölsorten fast völlig verdrängt. Der Nährwert des Olivenöls ist sehr hoch, denn es ist der stärkste in der Natur vorkommende Oxidationshemmer, d.h. es schützt den Organismus vor Oxidation und der Bildung von freien Radikalen, die ernsthafte Krankheiten verursachen.

Das Mittelmeerklima und die günstige Bodenzusammensetzung erlaubt es dem Olivenbaum, sowohl im Flachland wie in den Bergen zu gedeihen und ausgezeichnetes Olivenöl mit niedrigem Säuregehalt und köstlichem Geschmack zu erzeugen.

Die Chronik der kretischen Ernährung

Die kretische Ernährung ist die Fortsetzung einer Tradition, die in der minoischen Zeit ihren Anfang nahm und bis in die Gegenwart reicht. Aus den archäologischen Funden kann man schließen, dass die Kreter des Altertums, d.h. die Minoiten, vor 4000 Jahren genau jene Produkte verzehrten, die heute die Basis der kretischen Ernährung darstellen. In den minoischen Palästen wurden große Lagerfässer für Öl, Korn, Hülsenfrüchte und Honig gefunden, und auf verschiedenen bildlichen Darstellungen wird die Welt der kretischen Kräuter und Pflanzen gezeigt.

Im Lauf der Jahrhunderte wurde die kretische Ernährung durch Kenntnisse und Erfahrungen angereichert, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Ihr Ruf war so groß, dass uns der griechische Schriftsteller Athenaios, der in der römischen Epoche lebte, zwei komplizierte, schmackhafte Rezepte für Süßspeisen überlieferte, die auf Kreta aus Traubenmost und Honig, mit Nüssen, Sesam und Mohnsamen zubereitet wurden.

Auch in der byzantinischen Zeit behielten die Kreter ihre Gewohnheiten bei, und die bürgerlichen Familien bevorzugten komplizierte Speisen von auserlesenem Geschmack. Die Ernährung der ländlichen Bevölkerung stützte sich auf die Natur: Man bevorzugte Wildgemüse, Früchte, Hülsenfrüchte, Oliven und Olivenöl.

Das kretische Olivenöl

Wie bereits erwähnt, wurde der Olivenbaum auf Kreta bereits 3000 v.Chr. angebaut. Der gesundheitliche Wert des Olivenbaums war bereits im Altertum bekannt. Im antiken Griechenland priesen Dioskourides und Diokles seine heilenden Eigenschaften, und Anaxagoras und Empedokles untersuchten seine geschichtliche Entwicklung. Aristoteles erhob den Olivenanbau zur Wissenschaft und Solon schuf ein Gesetz zum Schutz des Olivenbaums, das verbot, in einem Olivenhain jährlich mehr als zwei Bäume zu fällen.

Auf weltweiten Kongressen sind die meisten Wissenschaftler der gleichen Meinung: Das Hauptelement dieser gesunden Ernährung ist das Olivenöl, ein Elixier, das Gesundheit, körperliche Kraft und Langlebigkeit garantiert.

Der Nähr- und Heilwert des Olivenöls ist in Griechenland seit über 6000 Jahren bekannt. Die älteste Ölmühle, die um 4000 v.Chr. datiert wird, wurde von Defner auf der Hochebene von Methanon entdeckt. Die Verwendung des Olivenöls war vielseitig:

  • Es wurde mit Kräutern (Koriander, Safran, Kresse, Mastix, Kümmel, Dill usw.) aromatisiert, in speziellen Gefäßen gelagert und in die Mittelmeerländer exportiert.
  • Es wurde den Siegern von Wettkämpfen als Trophäe in speziellen Amphoren gereicht, auf denen die entsprechende Sportart abgebildet war.
  • Die Athleten rieben sich den Körper damit ein, um die Muskeln geschmeidig zu machen.
  • Im hippokratischen Ärztekatalog fand man mehr als 60 pharmazeutische Anwendungen des Olivenöls.
  • Es wurde entweder aromatisiert oder pur als Schönheitsmittel angewendet und als Brennstoff in Öllampen benutzt, mit denen Häuser, Tempel und öffentliche Gebäude beleuchtet wurden.

Die kretische Küche

Die Methoden und Zutaten, die in der kretischen Küche verwendet werden, sind einfach:

  • Die Kombinationen sind schlicht und einfallsreich.
  • Die verwendeten Produkte sind immer frisch.
  • Ziel ist die maximale Verwertung und das Hervorheben ihres individuellen Geschmacks.
  • Das Olivenöl ist eine einmalige Fettsubstanz, die seit der minoischen Epoche bis heute verwendet wird. Der Olivenbaum ist auf Kreta seit 3000 v.Chr. bekannt.
  • Das Wildgemüse wird sowohl roh wie gekocht gegessen.
  • Hülsenfrüchte werden meist während der großen Fastenzeiten gegessen.
  • Das bevorzugte Fleisch kommt von Ziegen und Vögeln, im Winter wird mehr Schwein gegessen.
  • Selbst heute noch lässt man die Ziegen frei weiden.
  • Fische und Weichtiere sind beliebte Speisen.
  • Gewürzkräuter sind immer diskret vertreten.
  • Das zum täglichen Essen gereichte Brot enthält immer zwei Mehlsorten: Weizen und Gerste.
  • Die vorrangig verwendeten Süßstoffe sind gekochter Traubenmost und Thymianhonig.
  • Bei der kretischen Ernährung spielen Molkereiprodukte auf jeden Fall eine größere Rolle als Fisch und Fleisch.
  • Nirgendwo auf der Welt haben Schnecken bei der Ernährung den Stellenwert, wie in der kretischen Küche.
  • Die aromatischen Kräuter werden mehr als Aufgussgetränke genossen und weniger als Gewürze beim Kochen verwendet.