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Gerakari - Aplitra (Toubotos Prinos Shelter)
Geasamtlänge: 22 km
Dauer: 3-8 Stunden
Empfohlene jahreszeit: Das ganze Jahr über
Schwierigkeitsgrad: Leichte Schwierigkeiten auf dem Teilstück Fourfouras - Berghütte
Kretische Musiktradition
Kreta gehört zu den griechischen Regionen, wo noch heute eine reiche musikalische Tradition gepflegt wird, deren Wurzeln sich über die türkische und venezianische Zeit, die byzantinische Epoche bis zur klassischen Antike zurückverfolgen lassen.
Die natürliche Unterteilung der Insel in einzelne Bezirke, die jeweiligen Beschäftigungen der Einheimischen und die besonderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebensumstände in den einzelnen Bezirken hatten die Entstehung einer großen Varietät von Melodien und Liedern zur Folge. Von diesen Liedern sind manche nur lokal und andere auf ganz Kreta verbreitet. Zur ersten Kategorie gehören die sogenannten "Rizitika" aus Westkreta, bei deren Untersuchung sich ergab, dass sie zu einer getrennten Gruppe griechischer Volkslieder gehören, in der alle Arten des Volkslieds anderer griechischer Regionen enthalten sind, außer den Räuberliedern.
Zur zweiten Kategorie gehören die sogenannten Reime und hauptsächlich die Mantinaden, die noch heute zu den wichtigsten Mitteln des künstlerischen Ausdrucks des kretischen Volks zählen, ebenso wie die Musik der traditionellen Tänze. Die verwendeten Instrumente sind die Lyra, die Geige, die Laute, die Gitarre, die Mandoline, das Bulgari, die Sackflöte (Askavlos) u.a., die gemischt gespielt werden, beispielsweise Lyra mit Laute, Geige mit Gitarre oder Laute u.s.w.
Tänze
Die traditionellen Tänze, die von Trachten tragenden Männern und Frauen getanzt werden, sind manchmal schnell und dann wieder langsam, immer jedoch dynamisch und imposant. Die im Kreis stehenden Tänzer zeigen ihre Kunst zum Rhythmus der Lyra und führen bei den Haupttänzen, zu denen der Pentozalis, der Syrtos und der Pidichtos gehören, eine komplizierte Schrittfolge vor. Bei allen Tänzen führt der Anführer des Kreises - meist ein Mann - gestützt auf die rechte Hand des hinter ihm stehenden Tänzers mit großer Geschicklichkeit Figuren vor, die berühmten "Talimia".
Es gibt heute fünf Haupttänze auf Kreta. Daneben gibt es noch andere mit reinem Lokalcharakter und beschränkter Verbreitung.
SYRTOS oder CHANIOTIKOS.
Wird auf ganz Kreta getanzt, vorwiegend jedoch im westlichen Teil, d.h. in den Präfekturen Rethymno und Chania. Er wird im Reigen getanzt und setzt sich aus 12 Schritten zusammen. Die Tänzer halten sich an den Fingern und haben dabei die Hände in Schulterhöhe.
MALEVIZIOTIKOS oder KASTRINOS PIDICHTOS.
Wird auf ganz Kreta getanzt, vorwiegend jedoch in Ost- und Zentralkreta. Er hat einen schnellen Rhythmus, der vor, zurück und kreisförmig getanzt wird und er besteht aus 16 Schritten. Die Tänzer halten sich an den Fingern und haben dabei die Hände in Schulterhöhe.
SIGANOS PENTOZALIS.
Wird auf ganz Kreta getanzt und kommt vor dem schnellen (grigoros) Pentozalis. Wird mit schnellem Rhythmus im Reigen getanzt. Die Tänzer haben ihre Arme auf den Schultern ihrer Nebenmänner liegen. Besteht aus 8 Schritten.
GRIGOROS PENTOZALIS.
Auch er wird überall auf Kreta getanzt, er ist jedoch strammer und spritziger. Er wird im Anschluss an den Siganos (langsam) Pentozalis im Reigen getanzt und hat einen schnellen Rhythmus. Die Arme der Tänzer ruhen auf den schultern ihrer Nebenmänner. Besteht aus 11 Schritten, die sprunghaft ausgeführt werden.
SOUSTA.
Auch er ist ein auf ganz Kreta verbreiteter Tanz. Wird hauptsächlich von Knaben und Mädchen in Paaren getanzt, die sich gegenüber stehen. Die Figuren des Sousta werden mit den Armen ausgeführt. Er besteht aus 4 Schritten und wird frei getanzt mit Platzwechseln oder Umdrehungen.
Die Melodien dieser Tänze werden auf der Lyra oder der Geige mit Gitarren- oder Lautenbegleitung gespielt und haben keine streng festgelegte morphologische Struktur. Sie bestehen aus verschiedenen selbständigen und einfachen melodischen Sätzen, den Kontylies, die in begrenztem Rahmen improvisiert und auf verschiedene Weise kombiniert werden dürfen.
ALTE, VERGESSENE KRETISCHE TÄNZE
Apanomeritis
Der Apanomeritis, der auch unter den Namen Provatinistikos, Provatina und Dagounaki bekannt ist, zählt zu den alten Lokaltänzen Kretas. Er wurde bis kurz nach dem Krieg in Amari, der ehemaligen Provinz Agios Vasilios, und natürlich in anderen Dörfern der Präfektur Rethymno und sogar im Gebiet von Heraklion getanzt. Er hieß Provatinistikos, weil die Tänzer bei ihren Bewegungen mit dem Fuß auf den Boden stampften, ähnlich wie die Schafe, wenn sie nervös sind. Ältere Jahrgänge aus dem Gebiet von Amari berichten, dass zu der Melodie des Apanomeritis auch Mantinades gesungen wurden, die leider nicht überliefert sind.
Ethianos Pidichtos
Eine weitere Version des kretischen Pidichtos (Sprungtanz). Er verdankt seinen Namen dem Dorf Ethia in den Asterousia-Bergen. Leider sind keine musikalischen Kompositionen für diesen Tanz überliefert.
Empyrrikios
Name eines kretischen Sprungtanzes, der in dem Dorf Platania in Amari registriert wurde. Seine Musik ist mit der des schnellen Pentozalis verwandt und zwar konkret mit der bekannten Melodie "me tous Magiou tsi myroudies". Die Schritte sind nicht bekannt, und mithin bleibt auch seine Verbindung zum Pentozali ungeklärt, ebenso wie die Herkunft des Namens, der sehr stark an den Namen des antiken griechischen Tanzes Pyrrichios erinnert.
Zervodexos
Ein lustiger und komischer Tanz, der in die Faschingszeit passt. Er heißt Zervodexos, weil sich die Tänzer einmal nach links (zerva) und einmal nach rechts (dexia) bewegen. Die Richtungsänderung findet statt, sobald der Lyraspieler eine bestimmte hohe Note spielt. Diese ständigen Richtungsänderungen schaffen eine lustige Atmosphäre beim Tanz, vor allem, wenn der Lyraspieler die Tänzer aus dem Kafenion oder dem Festsaal hinaustanzen lässt.
Koutsampadianos, Katsimpadianos, Katsampadianos oder Koutsistos
Dieser Tanz hat 11 Schritte und wird zur Lyra getanzt. Er wird hauptsächlich in der Präfektur Rethymno und besonders in der ehemaligen Provinz Amari getanzt, aber auch in dem Dorf Charkia der ehemaligen Provinz Rethymno. Es ist überliefert, dass er zum ersten Mal vom Anführer einer Waffengruppe in Amari getanzt wurde, der eigentlich Pentozalis tanzen wollte, aber durch sein verkrüppeltes Bein behindert wurde. Die Musiker passten ihren Rhythmus dieser Gegebenheit an. Er zog das linke Bein nach und stützte sich auf das rechte. Dieser Tanz, der sich den Schritten jenes behinderten Kämpfers anpasste, wird noch heute getanzt. Er wird nach den ersten beiden Strophen des Pentozalis getanzt, der erste Tänzer vollführt jedoch keine Figuren (Talimia). Beim Katsampadianos wurden erotische Mantinades vorgetragen und solche, die sich direkt auf den Tanz bezogen.
Lazotis oder Lazotikos
Einer der vergessenen kretischen Tänze, der hauptsächlich in der Präfektur Rethymno getanzt wurde, und dessen Melodie immer noch auf der Insel bekannt ist. Es handelt sich um das bekannte Lied von Kostas Mountakis "Kane me Kyra Gampro", zu dem oft Chasaposerviko getanzt wird. Ein Tanz, der aus der pontischen Tradition kommt, und zu dessen Herkunft es zwei Versionen gibt: Entweder, er kam im 18. Jahrhundert über die Lazoi (Volk, das am Euxeinos Pontos lebte) nach Kreta oder er wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von kretischen Balkankämpfern mitgebracht. Der Tanz wurde von Männern und Frauen, die sich an den Händen hielten, im Reigen getanzt, wobei acht Schritte vorgeschrieben waren.
Lassithiotikos Pidichtos
Ein Tanz, der zur Familie der kretischen Sprungtänze gehört und dessen Wurzeln vermutlich bei dem antiken Pyrrichios-Tanz zu suchen sind. Beim Lassithiotischen Pidichtos spiegelt sich die Herrschaftlichkeit und Zurückhaltung der Menschen aus Ostkreta wider. In Sitia heißt er "Steiakos" und in Ierapetra "Ierapetritikos" (früher wurde er in Ierapetra einfach nur "kretischer Tanz" genannt). Es handelt sich zweifellos um den repräsentativsten Tanz Ostkretas, bei dem sich sowohl die gewandten Tänzer wie die guten Musiker hervorheben. Er beginnt mit langsamen Tanzbewegungen und wird dann langsam schneller, bleibt aber immer zurückhaltend, schlägt nie über die Stränge und endet wie ein dionysischer Tanz. Immer wenn sich der Tanz seinem Ende zuneigt, "spielt" der Violist den Dudelsack (Askompantoura), d.h. er ahmt mit der Geige den Klang des Dudelsacks nach. Der Pidichtos hat in Sitia, Ierapetra und Merampello verschiedene Variationen, sowohl was die Schritte betrifft, wie auch hinsichtlich der Melodie, die sehr vielseitig gespielt wird.
Sotis
Eine volkstümliche Variante der bekannten Polka, die auf Kreta, oder zumindest in der Präfektur Rethymno, zu Beginn des 20. Jahrhunderts als kretischer Paartanz eingeführt wurde. Ein ausgesprochen verspielter und erotischer Tanz, der den Ansprüchen der damaligen Zeit entgegenkam und manchmal satirische Ausmaße annahm.
Manas
Lokalvariante des Siganos. Der Name leitet sich von dem Refrain "Gia to Theo, Mana mou" ab, der zwischen den Mantinaden gesungen wurde.
Mikro Mikraki
Ein Frauentanz, der in fast allen Gebieten der Präfektur Rethymno getanzt wurde. Die Frauen bildeten einen Kreis und hielten sich gegenseitig an den Händen in Höhe der Schulter, wobei die Ellbogen abgewinkelt waren.
Dames
Syrtos (oder Sousta in einigen Dörfern), der von Paaren getanzt wird, hauptsächlich im Gebiet der Präfektur Rethymno. Er wurde gewöhnlich bei freudigen und lustigen Gelegenheiten getanzt, hauptsächlich in der Faschingszeit. Er wird von Männern und Frauen getanzt, wobei die Frau das Ende eines Tuchs in der linken Hand hält und der Mann neben ihr das andere Ende. Sobald der Lyraspieler "Dama" ruft, lässt der Mann das Tuch seiner Dame los und geht zur nächsten neben im tanzenden Frau. Der letzte Tänzer bleibt meist alleine mit einem Stuhl, denn der Tanz ist so eingerichtet, dass es eine Frau weniger als Männer auf der Tanzfläche gibt.
Dournerakia
Der bekannte Chasaposervikos, der von Kostas Mountakis in den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Schallplatte herausgegeben wurde. Aus Überlieferungen ist uns bekannt, dass er zumindest im Gebiet der Präfektur Rethymno seit Beginn des 20. Jahrhunderts getanzt wird.
Xenompasaris
Er verdankt seinen Namen der Mantinade, die immer zu Beginn des Tanzes gesungen wird:
"Xenompasariakaki mou Xenompasariko mou (Ach Fremdländische Fremde mein,)
sgouro Basilikaki mou kai na soune diko mou" (lockige Königin, wärst du nur mein)
Die Melodie ist anmutig, leicht und fordert die Meraklides zum Tanz auf. Früher wurde er bei jedem Fest und insbesondere in den Bergdörfern Ierapetras und im unteren Merampello (wo er unter dem Namen "Mana" bekannt ist) getanzt. Er war bis in die 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehr bekannt. Ein glatter, langsamer Tanz, der stark dem heute getanzten Siganos ähnelte. Man kann unter Vorbehalt sagen, der Xenompasaris war wohl eine Lokalvariation des Siganos. Diejenigen allerdings, die beide Tänze miterlebt haben, sind ausnahmslos der Ansicht, dass es sich um zwei verschiedene Tänze handelt.
Prinianos, Brimianos oder Priniotis
Der Priniotis hat seinen Ursprung in Ostkreta. Er wurde jedoch in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts auch im Gebiet der Präfektur Heraklion und der Präfektur Rethymno getanzt. Er wird von Männern und Frauen getanzt, wobei die Hände der Männer auf den Oberarmen der Frauen liegen. Nach den ersten Runden heben die Männer die Arme an, gehen hinter die Frauen und bewegen sich entgegengesetzt zu ihnen. Die Männer und die Frauen haben sich jetzt an den Händen gefasst und tanzen solange in entgegengesetzter Richtung, bis sich die Männer wieder hinter den Frauen befinden und einen Reigen wie am Anfang bilden.
Rhodo
Frauentanz, der heutzutage in der Provinz Kissamos anzutreffen ist. Er zählt zu den Lokaltänzen des Bezirks Chania, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus politischen und gesellschaftlichen Gründen ins Abseits gerieten. Der Musikstil ist verwandt mit den ägäischen Musikidiomen.
Roumathiani Sousta
Einer der vielen vergessenen kretischen Tänze mit eindeutig lokalem Charakter. Man begegnet ihm auch unter den Namen Roumatsitiki oder Gitsikia Sousta. Die Lokaltänzer selbst nennen sie einfach Sousta. Es handelt sich um einen Reigentanz, der sich auch in die Geschichte des alten Pyrrichios Tanzes einreiht, oder besser gesagt, eine chaniotische Version des Pyrrichios ist. Augrund seiner lokalen Bedeutung (Palia Roumata Kissamou) erhielt er den Namen Roumathiani. Er ist vergleichbar mit den übrigen Pyrrichios Tänzen Kretas (Maleviziotis, Ortses, Steiakos, Pidichtos usw.). Er wird ausschließlich von Männern getanzt, von denen der Vordermann verschiedene Figuren (Talimia) vorführt, während ihm die anderen folgen. Die verwendeten Instrumente bei der Roumathiani Sousta sind vorrangig die Geige mit Lautenbegleitung, Flöte mit Lautenbegleitung oder Geige allein.
Trizalis
Sprungtanz, der im Gebiet der Präfektur Rethymno getanzt wurde und konkret in der Gegend von Ampadia (der südliche Bereich der Provinz Amari). Man griff sich an den Händen und hatte dabei die Ellbogen gebeugt. Der Name setzt sich aus den Worten "tria" (drei) und "Zala" (Schritt) zusammen, woraus bei der Zusammenziehung "Trizalis" entsteht. Er wurde oft als "Kourouthianos" bezeichnet, woraus sich schließen lässt, dass er hauptsächlich in dem Dorf Kouroutes im Gebiet von Ampadia verbreitet war.
Quellen:
http://malathiros.blogspot.com/2008/05/blog-post_6545.html
Fremdenverkehrsausschuss
Cretan Music