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Arkadi - Garazo

Geasamtlänge: 32 km
Dauer: 11-12 Stunden
Empfohlene jahreszeit: Das ganze Jahr über
Schwierigkeitsgrad: Leichte Steigungen, jedoch anstrengende Wanderung

Arkadi

HISTORISCHE INFORMATIONEN ÜBER DAS KLOSTER ARKADI


Das Kloster Arkadi liegt 23 km von Rethymno entfernt am Nordwestfuß des Psiloritis in einer Höhenlage von fast 500 m.
Der Standort befindet sich auf einer niedrigen Hochebene im Landesinneren, ungefähr an der Grenze der ehemaligen Provinzen Amari, Mylopotamos und Rethymno. Es handelt sich um eine große im Festungsstil gebaute Klosteranlage, das neben der Kirche und den Mönchszellen, auch über Räume zur Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten, Lagerräume und Ställe verfügte.
Gemäß der Überlieferung wurde das Kloster Arkadi von dem byzantinischen Kaiser Herakleios erbaut, und sein Wiederaufbau im 5. Jh. n.Chr. wird dem Kaiser Arkadios zugeschrieben, dem es auch seinen Namen verdankt. Die wissenschaftliche Ansicht indessen geht dahin, dass sowohl die Grundsteinlegung wie auch der Name auf einen Mönch namens Arkadios zurückzuführen sei. Übereinstimmend mit den Inschriften wurde die Agios Konstantinos und der Metamorfosi tou Sotira (Verklärung Christi) geweihte zweischiffige Kirche im Jahr 1587 erbaut.
Laut der Inschrift am Fuß des Glockenturms wurde die Kirche im Jahr 1587 erbaut, d.h. sie ist ein Bauwerk, das in die venezianische Zeit Kretas datiert werden muss. Diese Tatsache erklärt die zahlreichen renaissancistischen Bauelemente, die dem Beobachter beim ersten Blick auffallen. Im Zentrum des oberen Teils der Fassade befinden sich der Glockenturm und seitlich zwei dekorative gotische Obelisken. Das Eindrucksvolle an der Fassade ist die harmonische Kombination der architektonischen Elemente wie beispielsweise gotische Bögen und Obelisken, renaissancistische Blumenreliefs, korinthische Wellen der Spätrenaissance und Barockspiralen, was eindeutig darauf hinweist, dass der Baumeister von Arkadi von Architekten der Renaissance beeinflusst war und zwar konkret von Sebastiano Serlio und Andrea Palladio.
Im 16. Jahrhundert, einer Zeit lebhafter religiöser Entwicklung auf Kreta, begann die Neuorganisation des Klosters Arkadi, bei der der Abt Klimis Chortatzis eine wichtige Rolle spielte. In der gleichen Zeit begannen auch Renovierungsarbeiten am Kloster. Das neue große Kloster wurde an der Stelle gebaut, wo früher das Kloster der Familie Kallergis stand. Die alte Kirche war sehr klein und so wurde eine neue gebaut.
Bei den letzten Untersuchungen der archäologischen Behörde wurden die Grundmauern der alten Kirche entdeckt, die einschiffig war und einen Grundriss von 3,72 m x 13,8 m hatte. Die alte Kirche wurde erst abgerissen, als die neue fertig gestellt war, so dass das Kloster, das in der Zwischenzeit normal betrieben wurde, einen Andachtsort hatte. Gemäß den damals herrschenden Sitten wurden um Fußboden der neuen Kirche Gräber für die Mönche der Bruderschaft angelegt. Die Architekten gaben dem Gebäude das Aussehen einer Festung, das sie hauptsächlich bei der Kirchenfassade mit westlichen Dekorationselementen kombinierten. Die Inschrift am Fuß des Glockenturms teilt uns das Jahr der Fertigstellung der Kirche mit (1587). Die Bauarbeiten an dem Klosterkomplex wurden noch nach 1587 fortgesetzt, es ist jedoch nicht genau bekannt, wann sie abgeschlossen wurden.

Die geistige Bewegung im Kloster Arkadi, wo Schriftstücke kopiert wurden, währte bis ins Jahr 1645, in dem der türkische Angriff auf Rethymno stattfand. Während der ottomanischen Herrschaft wurde Arkadi, das von den Türken "Tsanli Manastir" genannt wurde (das Kloster mit den Glocken), dem Patriarchen unterstellt und behielt seinen Einfluss. Gegen Ende des 19. Jahrhundert erhöhte sich die Zahl der Mönche bedeutend, was dazu führte, dass es 1881 das Kloster mit den meisten Insassen auf Kreta war. Das Kloster spielte auch eine bedeutende Rolle bei den kretischen Befreiungskämpfen. Im Jahr 1866 fand hier die bekannte Selbstopferung statt, als es von den Türken belagert wurde und von den Verteidigern in die Luft gesprengt wurde. Heute finden ausgedehnte Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten an der Klosterkirche statt.

Quelle: Präfekturselbstverwaltung von Rethymno

FÜHRUNG DURCHS KLOSTER

 

Der Eingang des Klosters


Das Kloster verfügt über zwei Eingänge. Der Haupteingang liegt auf der Westseite und heißt chaniotisches oder rethymniotisches Tor und wurde im Jahr 1870 an der gleichen Stelle und nach den gleichen Plänen gebaut, wie das vorhergehende aus dem Jahr 1693, das 1866 zerstört wurde. Der andere Eingang (Kastrini), der sich auf der Ostseite der Einfriedung neben dem Eingang zur Munitionskammer befindet, erlitt das gleiche Schicksal. Daneben gibt es noch eine kleine Tür (Nebentür) an der Südostecke der Einfriedung, die nur in Ausnahmefällen benutzt wird. Der Gästeflügel (das Archontariki) verfügt über 13 Räume und zwei große Säle. Er ist zweistöckig und befindet sich an der Nordseite der Anlage.

Der Speisesaal


Der Speisesaal, in dem das Drama von Arkadi sein Ende nahm, ist 18,10 m x 4,80 m groß. Früher, als das Kloster noch Koinobion war, speisten die Mönche und die Pilger in diesem Raum. Das gemeinsame Mahl der Mönche stellt den letzten Akt der göttlichen Messe dar. Der Besucher kann im Speisesaal auf den Bänken und Tischen als Überbleibsel der Gigantenschlacht noch Spuren von Kugeln und Schwertern erkennen. Östlich des Speisesaals befinden sich die Keller, die Küche, der Backofen und der Lagerraum.

Die Munitionskammer


Die Munitionskammer befand sich im Jahr 1866 an der Südseite des Klosters. Weil die Mönche jedoch befürchteten, die Türken könnten ein Loch in der Mauer öffnen, brachten sie die Munition in den Weinkeller, der tiefer lag als der Hof und sich an der Nordostecke der Einfriedung befand. In diesem Raum spielte sich am 8. November 1866 eins der größten Dramen der kretischen Geschichte ab, das nicht nur die Insel, sondern die ganze Welt erschütterte.
Die tapfere Hand von Kostis Giampoudakis aus dem Dorf Adele zögerte nicht, die Munitionskammer, in der sich die Belagerten versammelt hatten, in Brand zu setzen, und das ganze Kloster in die Luft zu sprengen, und es dadurch zu einem ewigen Symbol der Tapferkeit und der Freiheit zu erheben. Das Revolutionsbanner und andere Gegenstände des Klosters, wie Messgeschirr, goldbestickte Messgewänder und Waffen werden im Klostermuseum aufbewahrt.

Das Heroon (Grabdenkmal)


Westlich des Klosters befindet sich in einer Entfernung von ca. 60 m das achteckige Gebäude (Gebeinhaus), in dem die Gebeine der Verteidiger von 1866 aufbewahrt werden. Im Ausstellungskasten des Heroon werden Schädel aufbewahrt, die Spuren von Schwerthieben aufweisen. Ursprünglich war das Gebäude eine Windmühle, später wurde es als Lagerhaus benutzt und nach 1866 als Gebeinhaus. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude im Jahr 1910 durch die Bemühungen des damaligen Bischofs von Rethymno und Avlopotamos, Dionysios.

Die Zypresse


Unter den Bäumen, die heute innerhalb der Einfriedung des Klosters stehen, befindet sich auch eine uralte Zypresse, in deren Stamm ein türkisches Geschoss steckt. Zwischen ihren dichten Zweigen versteckte sich ein kretischer Kämpfer und wurde gerettet.

Die Kirche

 


Ungefähr im Zentrum des Innenhofes des Klosters Arkadi steht die zweischiffige, in Form einer Basilika gebaute Klosterkirche. An ihrer Fassade, am Fuß des Glockenturms, findet man folgende Inschrift:

ΑΦ.ΚΛΜΧΤΖ.ΠΖ

Aus dieser Inschrift geht hervor, dass die Kirche unter dem Abt Klimis Chortatzi im Jahr 1587 erbaut wurde. Im Jahr 1866 fiel die Kirche den Flammen zum Opfer. Nur ein Kreuz, zwei holzgeschnitzte Engel und die holzgeschnitzte Auferstehung Christi wurden gerettet. Die heute zu sehende Ikonenwand stammt aus dem Jahr 1902 und ist aus Zypressenholz gearbeitet. In den Jahren 1924 - 1927 wurden ausgedehnte Reparaturarbeiten an der Kirche vorgenommen.

Das Museum


Im Südflügel des Klosters befindet sich das Museum, in dem das heilige Revolutionsbanner des Dramas von Arkadi, Ikonen (hauptsächlich aus der nachbyzantinischen Zeit), Revolutionswaffen, verschiedene Messgegenstände, Priestergewänder, Siegel und andere Gegenstände aufbewahrt werden.

Quellen:
Werkstatt für Didaktik der Naturwissenschaften
Fremdenverkehrsausschuss der Präfektur Rethymno
Gemeinde Arkadi

FOTOS

Das Kloster Arkadi.
Das Kloster Arkadi.